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Programmiersprache: Rust legt im produktiven Einsatz zu

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Programmiersprache: Rust legt im produktiven Einsatz zu

Der im Dezember durchgeführte Rust Survey 2021 zeigt Wachstum beim produktiven Einsatz, der jedoch für einen guten Teil der Befragten eine Herausforderung ist.

(Bild: Pasuwan/shutterstock.com)

16.02.2022

11:20 Uhr

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Das Rust-Survey-Team hat die Ergebnisse der im Dezember durchgeführten jährlichen Umfrage zu der Programmiersprache veröffentlicht. Der Rust Survey 2021 zeigt einen deutlichen Zuwachs beim Einsatz in produktivem Code. Als verbesserungswürdig bezeichnen viele Befragte nach wie vor die für das Kompilieren benötigte Zeit und den benötigten Plattenplatz.

Insgesamt haben sich 9354 Personen aus insgesamt 113 Ländern an der Umfrage beteiligt – 1500 mehr als im Vorjahr. Das Rust Survey Team hat die Fragen in zehn Sprachen angeboten, darunter Deutsch. Der Großteil der Antworten kam aus den USA (24 %). Deutschland lag mit 12 Prozent Beteiligung auf dem zweiten Platz. Offensichtlich haben zwei Drittel der Befragten aus Deutschland ihre Antworten in Englisch abgegeben, da nur vier Prozent der Fragebögen auf Deutsch zurückkamen.

Drei Viertel produktiv, ein Viertel mit Anstrengung

81 Prozent der Befragten schreiben mindestens wöchentlich Rust-Code (72 % im Vorjahr). Insgesamt drei Viertel sehen sich in der Lage, produktionsreifen Code in Rust zu schreiben, wobei 27 Prozent sich damit noch schwertun. Lediglich 8 Prozent lehnen sich so weit aus dem Fenster, sich als Experten zu bezeichnen.

75 Prozent der Befragten sehen sich in der Lage, Rust-Code für den produktiven Einsatz zu schreiben, auch wenn es für einen guten Teil noch eine Herausforderung ist.

(Bild: Rust-Blog)

Nach dem tatsächlichen professionellen Einsatz gefragt, geben insgesamt 59 Prozent an, Rust für die Arbeit zu nutzen (42 % im Vorjahr). Als Hauptsprache ist es immerhin bei 23 Prozent der Befragten angekommen. 17 Prozent bezeichnen Rust als eine von mehreren Programmiersprachen, und 19 Prozent geben an, Rust nur gelegentlich zu nutzen.

Lernkurve und Zufriedenheitsbarometer

Ein Großteil (83 %) findet den Weg zum produktiven Einsatz mit Rust herausfordernd, wobei nur 13 Prozent angaben, dass die Einführung ihr Team verlangsamt habe, während 82 Prozent der Meinung sind, Rust habe geholfen, die gesteckten Ziele zu erreichen. 79 Prozent finden, dass die Herausforderungen beim Einführen von Rust sich letztlich gelohnt haben, und 90 Prozent gaben an, Rust auch für künftige Projekte nutzen zu wollen. Der Anteil derjenigen, die laut eigener Angabe Spaß am Programmieren in Rust zu haben, liegt bei 89 Prozent.

Trotz der Herausforderungen finden viele, dass sich der Weg zu Rust gelohnt hat.

(Bild: Rust-Blog)

96 Prozent bejahten die Frage, ob Rust ihnen helfe, relativ korrekte und Bug-freie Software zu schreiben. Mit 92 Prozent bekam die Performance als Grund für Rust eine ähnlich hohe Zustimmung. 89 Prozent gaben an, dass sie Rust bei der Arbeit aufgrund der Security-Eigenschaften, die der Sprache zugesagt werden, gewählt haben.

Wunschzettel und Lob

Die Umfrage hat zudem abgeklopft, an welchen Stellen die Programmiersprache Verbesserungsbedarf hat. Nach wie vor führend ist mit 61 Prozent die für das Kompilieren benötigte Zeit, wobei ein ebenso hoher Prozentsatz der Befragten findet, dass sich in dem Bereich im letzten Jahr viel getan hat.

45 Prozent wünschen sich einen geringeren Bedarf an Plattenplatz, und 40 Prozent sehen beim Debugging Luft nach oben. Auch wenn das Entwickeln grafischer User Interfaces sicher nicht an erster Stelle der Entscheidung für Rust steht, sehen 56 Prozent in dem Bereich Nachholbedarf.

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Positives Feedback gab es für die Aussagekraft der Fehlermeldungen des Compilers: Insgesamt 90 Prozent loben den derzeitigen Stand. Die größten Fortschritte sehen die Befragten bei der Anbindung an Entwicklungsumgebungen: 56 Prozent bescheinigen der IDE Experience eine Verbesserung.

Bedenken und Planung

Die größten Bedenken für den dauerhaften Einsatz liegen mit 38 Prozent darin, dass Rust sich nicht genug durchsetzen könne. 33 Prozent fürchten, dass die Sprache zu komplex werden könne. Passend dazu wünschen sich wohl nur wenige Entwicklerinnen und Entwickler zusätzliche Features jenseits von denen, die auf der öffentlichen Roadmap vorgesehen sind.

Immerhin 30 Prozent der Befragten sorgen sich um die passende Unterstützung für die gesunde Weiterentwicklung der Sprache und der Community. Das dürfte zumindest teilweise den Unruhen in der Vergangenheit geschuldet sein. 2020 lösten die Entlassungen bei Mozilla Bedenken aus, ob die Weiterentwicklung der Sprache gefährdet sei.

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Im Februar 2021 entstand schließlich die Rust Foundation, die sich um die Weiterentwicklung kümmert. Allerdings ist seitdem nicht alles eitel Sonnenschein, und manche Konflikte erreichten die Öffentlichkeit. So zog sich beispielsweise Ende November das komplette Moderationsteam von Rust aus Protest über das Rust Core Team zurück. Im Dezember entschärfte das Team jedoch den Protest und entschuldigte sich bei den Mitgliedern im Kernteam.

Weitere Details zum Rust Survey 2021 lassen sich dem Rust-Blog entnehmen. Die Programmiersprache ist aktuell in Version 1.58 verfügbar. Im Oktober startete mit Rust 2021 die dritte Edition der Sprache nach Rust 2015 und 2018.

Derweil schreitet die Integration von Rust im Linux-Kernel weiter voran. Nachdem das Team mit v2 der Patch-Serie im Dezember auf Rust 2021 gewechselt ist, hat es nun v4 veröffentlicht, die unter anderem Boilerplate-Code für Crate-Attribute entfernt.

Siehe auch:

  • Rust: Download schnell und sicher von heise.de

(rme)

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